Imbé - Tramandaí
Es ist Montagmorgen, ich bin schon länger wach sehe
niemanden durch den «Camping Roth» spazieren. Wir frühstücken, packen zusammen
und wären Abfahrbereit. Die hintere Türe, durch die wir gestern zuerst gefahren
sind ist offen, aber unsere Türe ist fest mit einer Kette verschlossen – super!
Ich klopfe an die verschiedenen Türen, hinter denen gestern Nacht noch Leben
war, rufe zum angrenzenden Einfamilienhaus herüber, klopfe an Nachbars Türe –
kein Sch… zu Hause. Wir hupen mehrmals … nichts. Jetzt wird’s mir zu bunt, ich
packe das Werkzeug aus und bin bereit das Tor abzuschrauben, dank Erika,
bleibt’s beim Riegel der durch die Kette blockiert wird. Feinsäuberlich legen
wir Riegel, Schraube, Mutter und Unterlagscheibe auf die Terrasse, deponieren
die Kohle in der Küche und rauschen unter Nachbars neugierigem Blick von
dannen. In meiner Langjährigen Camperkarriere ist dies das erste Mal, dass wir
aus einem Campground ausgebrochen sind – unglaublich!
Wir fahren bis Tramandaí, zum «Camping Lagoa e Mar» seit langem ein richtiger
Campground
Tramandaí - Arambaré
Weiter geht es der Küste entlang nach Süden. Die Strassen
sind hervorragend. Die Pflege der Grünstreifen geschieht professionell und mit
modernen Geräten, wie in Europa. Die Landschaft ist grün und abwechslungsreich.
Wir fahren bis in den späten Abend hinein und ganz zum Schluss, führt uns das
Navi wieder einmal unnötiger Weise über eine Kiesstrasse bis Arambaré. Hier
soll es im Ort ein Camping geben, mit allem was wir benötigen. Wir fahren hin.
Zuerst werden wir auf die falsche Seite navigiert. Als wir endlich in die
richtige Seitenstrasse einbiegen und vor dem Tor zum Stehen kommen, schaut die
Nachbarin bereits hinter den Gardinen hervor. Ich suche eine Glocke oder was
Ähnliches um zu läuten. Leider ist nichts dergleichen vorhanden. Die Strasse
ist eine Sackgasse und relativ breit. Wir fahren deshalb unter den Baum, direkt
vor dem Camping. Dann übernachten wir halt hier draussen. Das Quartier scheint
eher die etwas besser Betuchten zu beherbergen, nicht die Reichen aber eine
gewisse Mittelschicht die auch ein wenig Eigentum angehäuft hat. Die Lady
gegenüber kommt nun bis ans Tor und schaut zu uns herüber. Es geht nicht lange,
da kommt der Campingbesitzer heraus. Die Nachbarin hat in angerufen. Auch gut,
wir fragen, ob wir hier übernachten können. Er meint nein, die Polizei
patrouilliert in der Nacht und würde uns hier wegweisen und sein Camping ist geschlossen.
Man merkt deutlich, wir sind wieder in der «Zuvilisation» angekommen. Er meint,
am Strand unten, etwas weiter vorne gibt es den «Camping Municipal», der sei das
ganze Jahr geöffnet. Auch gut, wir fahren noch etwas weiter und finden
denselben. Hier haust eine Familie und noch ein paar Helfer in selbst
gebastelten Hütten und Zelten. Sie leben sehr einfach, aber sind freundlich und
hilfsbereit. Wir stellen unseren Kleinen auf den Platz und machen einen
Strandspaziergang um die Beine etwas zu vertreten. Anschliessend Nachtessen
richten, geniessen, das Bett richten und noch etwas lesen, bevor uns die Augen
zufallen.
Arambaré - Cassino
Ich werde vom Sonnenaufgang und den Vögeln geweckt. Spaziere
an den Strand, wo bereits ein reges Treiben und ein munteres Gezwitscher
herrscht. In den Bäumen hausen Mönchssittiche in Mehrfamilien-Nestern. Nebst
dem Gezwitscher mit den Nachbarn, sammeln sie Zweige, die sie in ihren riesigen
Nestern verbauen. Es ist erstaunlich, wie sie mit ihrem kräftigen Schnabel die
dicksten Zweige abzwicken.
Anschliessend spaziere ich zum WOMO zurück und plaudere eine
Runde mit den Leuten vom Camping. Sie erweitern die Anlage mit einem neuen
Gemeinschaftshaus, dass der Besitzer zusammen mit seinem Sohn baut. Ein Raum
für die Küche, WC-Anlagen und ein Raum für Spiele, speziell einen Billardtisch
wird hergerichtet. Billiard ist hier sehr populär, wusste ich bisher nicht.
Aber wir haben uns schon gewundert, dass wir auf unserer Fahrt durch’s Land,
überall Billardtische vorfinden. In den Restaurants, in kleinen Kaffees in
einem engen Vorraum, aber auch im Freien stehen sie herum und werden rege
benutzt.
Nach einem gemütlichen Frühstück machen wir nochmals eine
gemeinsame Runde am Strand, fotografieren unsere gefiederten Freunde bei ihrem
Treiben und tanken noch etwas Sonne, bevor wir unsere Reise fortsetzen.
Unterwegs machen wir einen Zwischenstopp im Shoppingcenter
«Rio Grande», wo wir die Wechselausstellungen verschiedener Künstler besuchen.
Anschliessend geht es bis «Cassino». Beim «Camping do Senandes» finden wir eine
Bleibe für die Nacht. Hier sehen wir seit langem wieder einmal einen Bernhardinerhund.
Cassino (Brasilien)- Chuy (Uruguay)
Einmal mehr steht Frühgymnastik auf dem Programm. Ich
krieche unters Auto und demontiere das Lenkgestänge. Der Sinterblock, den wir
in Kolumbien ersetzen mussten, hat einmal mehr den Geist aufgegeben und ist
ausgeschlagen. Nun bastle ich mir mit dem vorhandenen Material einen eigenen
Sinterblock, montiere, schmiere denselben und siehe da, es funktioniert.
der Küste entlang. Links und rechts passieren wir immer wieder Salz-
oder Süsswasserlagunen und -Seen. Beim «Oekopark Taim», einem
Naturschutzgebiet, erstreckt sich eine lange Gerade südwärts. Am Anfang und
Ende der Strecke gibt es einen Radar der die Geschwindigkeit misst, dieselbe
ist hier drastisch reduziert. Der Grund «liegt» im wahrsten Sinne des Wortes,
links und rechts der Strasse. Unendlich viele Wasserschweine sonnen sich am Ufer des Flusses. Störche, rosa
Löffler, Karakaras, Ibisse und viele verschiedene Wasservögel geben sich ein Stell dich ein mit Kaimanen. Für jeden ist hier der Tisch reichlich gedeckt.
Am Ende dieser schönen Strecke liegt «Chui» wie sie die
Brasilianer, oder «Chuy» wie sie die Uruguayer nennen. Vor der Stadt passieren
wir die Brasilianische Zollstelle und etliche Kilometer hinter der Stadt die
Uruguaysche. Der Grenzverlauf ist hier für den einfachen Touristen völlig
unklar. Die Stadt selbst liegt auf oder besser gesagt zwischen den Grenzstellen
und niemand kümmert’s. Wir melden uns zuerst auf der Brasilianischen Seite ab,
dann durchqueren wir die Stadt, melden uns bei den Uruguayern an und fahren
anschliessend wieder zurück um ausserhalb der Stadt auf dem «Camping Lago» zu
übernachten. Auf der Fahrt dorthin, passieren wir einen riesigen
Windkraftwerk Park. Zum ersten Mal erleben wir, wie störend diese Schlagschatten
sein können. Auch die Windgeräusche sind nicht zu unterschätzen. An einem
solchen Ort zu wohnen ist wahrlich nicht berauschend. Die Fahrt geht Richtung
Küste und dann wieder Richtung Norden, wir haben keine Ahnung ist das jetzt
wieder Brasilien oder immer noch Uruguay. Egal der Platz «Camping Lago» liegt
in einem Wald, hat einen kleinen See und die Betreuerfamilie ist sehr
freundlich. Zu unserer Überraschung sind dies die ersten Leute die wir treffen,
die spanisch und portugiesisch sprechen.
Wir bezahlen die Nacht im Voraus, aber der Betreuer hat kein
Herausgeld. Er meint ich könne später
zahlen, der Besitzer der normalerweise im
Dorf wohnt, komme heute noch vorbei. Ich gebe ihm das Geld trotzdem und meine
er könne mir ja später das Herausgeld bringen – lustige Sache hier. Am späteren
Abend, kommt der Besitzer tatsächlich mit dem Herausgeld vorbei.
An diesem Abend geniessen wir den Sonnenuntergang am See und
lauschen noch ein wenig dem Rauschen der «Windmühlen», bevor wir uns in die
Pfanne hauen.
Chuy – La Aguada
Frage, rechts um den See herum oder links auf der Strasse zum Camping
heraus. Es hat viel geregnet in letzter Zeit, aber es ist auch wieder viel
abgetrocknet. Da der Weg um den See nicht klar ersichtlich ist, und wir davon
ausgehen es hätte genügend abgetrocknet, entscheiden wir uns für den Weg. Zuerst
läuft alles gut, aber bei der Passage über das Bächlein bin ich definitiv mit
viel zu wenig Schwung durchgefahren. Unglaublich aber wahr, nach über 55'000 Km
durch Berge und Täler, durch Flussbette und Sandhaufen sind wir auf einem
Camping kurz vor unserem Ziel «abgesoffen». Ich könnte mich …, aber lassen wir
das. Wir steigen aus, ich schaufle die Räder frei und lege Zweige darunter. Es
geht nicht lange, das steht auch die ganze Familie die den Platz betreut vor
Ort. Vater und Sohn helfen Zweige unter die Räder zu schieben und als ich
probiere herauszufahren, schieben sie. Leider hilft alles nichts. Unser
«Kleiner» gräbt sich nur weiter in den lehmigen Untergrund ein. Inzwischen ist
der Besitzer, der auch auf dem Gelände war, mit seinem PW gekommen. Wir
fixieren ein Abschleppseil und probieren es auf diese Weise. Auch so, keine
Chance, dass Seil reisst und wir stehen wieder wie vorher da. Ich will schon
mit Wagenheber aufbocken und unterbauen, als der Besitzer meint, er habe seinen
Kollegen mit einem 4x4 Pickup angerufen. Dieser würde uns herausschleppen. Der
Kollege kommt gleich, fährt ohne Mühe durch den Matsch vor unseren «Kleinen».
Das Abschleppseil, dass er mitgebracht hat ist auch eine andere Liga, viel
dicker und genügend lang. Wie alles bereit ist, zieht er an und ohne grosse
Mühe, schleppt er mich heraus. So nun haben wir auch das noch erlebt. Wir
beschliessen, dass dieses eine Mal völlig ausreicht - mal sehen wie’s weitergeht.
Wir fahren auf der Küstenstrasse weiter Richtung Süden.
Leider liegt dieselbe geografisch so weit im Landesinnern, dass wir nur selten
einen Blick auf die Küste erhaschen können. Wir sind froh, wieder in einem
spanisch sprechenden Land unterwegs zu sein, den das Portugiesisch in
Brasiliens Süden war recht anstrengend, zumal wir viel zu wenig verstanden
haben. Unterwegs ziehen wir uns noch
etwas Geschichte rein. Wir besuchen das
«Fortaleza Santa Teresa», das von der lokalen Armee gut gepflegt wird und für
die Touristen geöffnet ist. Einmal mehr erleben wir, wie die Befreiungsbewegung
und schlussendlich die Befreiungskriege sich durch die Länder in ganz
Südamerika gefressen haben. Die Leute sind stolz auf diese Geschichten und wie
wir beobachten können, besuchen nebst den wenigen Ausländischen Touristen in
dieser Jahreszeit, vor allem viele einheimische diesen Ort.
Wir fahren weiter der Küste entlang. Links und rechts der
Strasse erstrecken sich immer wieder riesige, teilweise halb geflutete
Rinderweiden. Kleinere Herden grasen gemütlich oder liegen in der Sonne. Nebst
Laubbäumen und Wäldern schmücken immer wieder einzelne Palmen das Landschaftsbild.
Wir fahren wieder in den Abend hinein, mitunter die schönsten Stunden auf der
Landstrasse, wenn der Verkehr nicht mehr so stark ist und der Sonnenuntergang
das Land in intensive warme gelbe, braune und rote Farbtöne taucht –
herrlich und entspannend.
Bei «La Aguada», kurz vor «La Paloma», fahren wir auf den
Campground «Costa Azul». Am Eingang ist niemand anzutreffen und läuten oder
sowas kann man auch nicht. Ok, dann fahren wir halt rein. Wir kurven bis kurz
vor die Küste, ans Ende des Campground und stellen unser Fahrzeug neben ein
Wohnmobil mit Amerikanischem Kennzeichen. Kaum stehen wir auf dem Platz, ich
kann noch nicht einmal das Stromkabel verlegen, kommen die Campground-Warte
angerollt. Sie begrüssen uns herzlich, erläutern den Campground uns sagen wo
sie zu finden sind. Bezahlen können wir entweder heute Abend oder am nächsten
Morgen vor der Weiterfahrt. Hier sehen sie es, wie in vielen anderen Orten in
Südamerika, nicht so eng. Wir bedanken uns und richten uns fertig ein. So
nebenbei erfahren wir, dass die neben uns stehenden Camper ebenfalls Schweizer
(Welschland) sind und schon relativ lange hier stehen. Lassen wir es auf uns
zukommen, bisher haben sie sich jedenfalls im Wohnmobil verschanzt.
La Aguada
Heute Morgen früh, gehe ich zum Strand um den Sonnenaufgang
zu fotografieren. Es ist noch dunkel, der Himmel ist klar aber es weht ein
eisiger Wind. Ich friere mir fast die Finger ab, spaziere den Strand entlang
bis fast zum Hafen und wieder zurück. Unterwegs plaudere ich mit einem Matetrinkenden
Spaziergänger, der wie sich später herausstellt, seit über einem Jahr auf dem
Campground wohnt und zwischendurch auch Arbeiten erledigt. Die Frau hat ihn
verlassen, was er bedauert und Arbeit hat er auch keine. Aber er ist
freundlich, aufgestellt und pflegt sich. Auch wenn man ihm die Armut ansieht,
lässt er sich nicht einfach gehen – ich wünsche ihm weiterhin viel Glück. Wir
begegnen uns noch öfters und er grüsst immer freundlich und ist froh, wenn er
einen Schwatz abhalten kann.
Inzwischen hat sich auch die Sonne bemüht, zuerst für eine
tolle Beleuchtung zu sorgen um anschliessend selbst, hinter dem Horizont hervor
zu kriechen. Ich schiesse ein paar Fotos und wie die Beleuchtung zu intensiv
wird, packe ich zusammen und mache mich durchgefroren auf den Heimweg. Ich
krieche unter die warme Decke zu Erika, was sie zuerst gar nicht schätzt,
definitiv zu kalt. Sie hat dann doch ein wenig erbarmen und lässt mich noch
kurz aufwärmen, bevor wir aufstehen und das Frühstück herrichten.
Beizeiten fahren wir nach «La Paloma», machen einen
Shopping, Stadt und Strandbummel. Gehen in
der Stadt noch was Essen und fahren
nochmals an die Küste. Hier treffen wir auf Leonardo. Er steht hier mit seinem Landrover
und wir sprechen ihn an. Wir sprechen über die Gegend, die Stadt und unsere
alten Autos und dabei stellt es sich heraus, dass er immer mal wieder Leute
interviewt und diese Interviews auf die Homepage der Stadt stellt, die er
betreibt. Wir machen ein Foto mit ihm und er meint, wir sollten unbedingt noch
etwas in seine Kamera sagen, er würde dies gerne für die Homepage verwenden.
War fast zu erwarten, aber wir machen natürlich mit. Leider ist schon bald Zeit
zum Aufbrechen. Er gibt uns noch ein paar gute Ausflugstipps auf den Weg und
dann fahren wir.
Auf dem Rückweg noch bei der Tankstelle vorbei, den
Reifendruck prüfen und aufpumpen eines Reifens. Der Druck vorne links ist nicht
das Gelbe vom Ei. Mal sehen wie sich dies über Nacht entwickelt.
Auf dem Campground angekommen, bietet sich
dasselbe Bild. Unsere Nachbarn haben sich immer noch im WOMO verschanzt und so
wird halt nichts aus einem gut nachbarschaftlichen Gespräch. Wir richten das
Nachtessen, lesen noch ein wenig und gehen frühzeitig zu Bett. Morgen ist eine
längere Fahrt geplant.
La Aguada –
Jaureguiberry (Paraiso Suizo)
Auch diesen Sonntagmorgen kann ich nicht in die Kirche
gehen, da ich den Reifen wechseln muss. Er verliert zu viel Druck und so macht
das Fahren keinen Spass.
Wir beschliessen einem Tipp von Leonardo zu folgen und
fahren zuerst zur «Laguna de Rocha». Es soll dort sehr schön sein und viele
Wasservögel haben. Die Anfahrt führt einmal mehr über eine Kilometerlange
Kiesstrasse. Zuerst fahren wir entlang der Rinderweiden und anschliessend holpern
wir auf dem schmalen Küstenstreifen zwischen dem Meer und der Lagune dahin. Die
Vogelwelt hält
sich sehr zurück. Ab und zu erhaschen wir einen Blick auf ein vorbeilaufendes
Huhn (konnte ich bisher noch nicht bestimmen) oder ein paar Karakaras, Möwen
oder Seeschwalben etc. und das wars. Wir fahren bis ans Ende der Strasse und
spazieren dann der Lagune entlang bis zur Einmündung ins Meer. Es ist erstaunlich,
mit welcher urgewallt das Wasser aus der Lagune ins Meer hinausströmt. Die
herrschende Ebbe verstärkt den Effekt noch und wo die Wasser aufeinander
prallen gibt es grosse Wellen und Strudel. Hier möchte ich nicht hineinfallen,
auch wenn ich ein guter Schwimmer bin. Dazwischen beobachten wir die
Meeresvögel, die auf den Sandbänken vor der Küste ruhen, vor unserer Düne auf
gleicher Höhe wie wir vorbeiziehen oder an der Küste sich ins Wasser stürzen
und Fische fangen.
Inzwischen hat die Flut eingesetzt und mit steigendem
Meeresspiegel wird es an der Einmündung ruhiger, die Wellen kleiner aber der
Druck, mit dem die Fluten aus der Lagune herausströmen lässt nicht nach. Es
wäre interessant, zu beobachten, ob hier die Strömung beim höchsten Stand der
Flut ebenfalls umgekehrt fliesst. Leider haben wir zu wenige Informationen zu
den Gezeiten, wollen heute noch eine ganze Strecke fahren und beschliessen
deshalb diesen Ort vorher zu verlassen. Es wird ein Rätsel bleiben.
Wir ziehen weiter, passieren diverse Autoabbruchstellen und
sehen dort viele Karosserien von Oldtimern. Dieselben sind in Uruguay wieder gefragt. Man trifft diverse, schön restaurierte Oldtimer hier. Auch die
Leute sprechen wieder auf unseren Oldie an zeigen den Daumen nach oben oder
rufen und winken uns zu. Wir fahren bis zum «Paraiso Suizo». Hier bei Heinz und
Silvia, machen wir unseren «Kleinen» heimreisefertig, bevor er auf die Fähre
muss. Ausnahmsweise sind wir die einzigen Camper, aber nebst uns sind noch rund
40 Campermobile der unterschiedlichsten Typen und Bauarten, eingelagert und
warten nur darauf, wieder von ihren Besitzern ausgeführt zu werden. Vorerst
richten wir uns ein, gehen noch kurz an den Strand und schauen den Fischern zu.
Anschliessend verkriechen wir uns ins WOMO und machen es uns gemütlich. Draussen
weht ein kalter Wind und die Wetterprognosen stehen auf Regen.
Unser Gas ist ausgegangen und die Frage ist, sollen wir
nochmals auffüllen oder läuft das Schiff für die Rückreise schon bald ein.
Heinz hat diverse Gasflaschen der abgereisten Camper in seinem Lager. Wir
prüfen, ob noch welche mit einer Restgasmenge vorhanden sind und werden fündig.
Leider passen die Anschlüsse nicht. Es ist erstaunlich was für abenteuerliche
Konstruktionen es gibt. Wir werden am Montag klären, wie schnell wir
verschiffen können und dementsprechend entscheiden, ob wir unsere Flasche
nochmals zu einem Teil befüllen lassen.
Schauen wir mal, was die neue Woche bringt.